Unsere Geschichte – Das erste Jahr

Begonnen hat die Idee schon vor vielen Jahren, als eine Freundin in Preetz solch ein Projekt tatsächlich realisierte und wir uns den Garten anschauen konnten. Aber bis so etwas dann auch bei uns reifte und wir konkreter darüber nachdachten, dauert es noch sehr lange.

Das erste Problem war die Grundstücksfindung. Zunächst schien sich ein Teil des zentral gelegenen Buntenskamp-Schulhofes anzubieten, aber die Beschattung durch eine riesige Platane war ein Ausschlusskriterium.

Aber wo etwas finden, was von Kindergärten und Grundschulen gut erreichbar ist, auch Toiletten in der Nähe sind, die Bewässerung des Gartens möglich ist und, last but not least, die Möglichkeit bietet, die Ernte mit den Kindern zusammen zuzubereiten und zu essen.

Nach einigen Umwegen war die Lösung gefunden: Ein kleines Stück Land in Nachbarschaft des MehrGenerationenHauses, zunächst mit nur ca. 450 qm etwas klein, aber erweiterbar. Ein Grundstück, das die Stadt uns kostenfrei zur Verfügung stellt. Dass wir die Infrastruktur des Oberstadttreffs kostenlos nutzen dürfen, ist besonders hervorzuheben.

Das waren nun schon einmal rosige Aussichten:

Aber es sieht auch nach sehr viel Arbeit aus, die wir zunächst einmal gar nicht selbst anpacken können.

Da kam uns der Bauhof zu Hilfe und räumte mit schwerem Gerät mit den wilden Brombeeren auf.

Leider ging auch eine Menge Mutterboden verloren ….. und der Boden war hart wie Stein. Unglücklicherweise verzögerte sich das maschinelle Fräsen der Fläche, sodass der Mutterboden, den das Umweltamt uns großzügig organisiert hatte, vom Bauhof auf den harten Boden aufgebracht werden musste. Es geht eben nicht immer alles nach Plan.

Das Verteilen der Erde brauchte viele Helfer. Erfreulicherweise kam uns ein arbeitsfreudiges Team der Geesthachter Werkstätten zu Hilfe und auch Kinder halfen schon mit. Das nach längerer Trockenheit gerade an diesem Tag der Regen begann …. Nun ja! – Als nächstes musste jetzt unbedingt das Fräsen erfolgen, damit die Kartoffeln gesetzt werden konnten. Aber es wurde und wurde nichts …..

Die Rettung kam buchstäblich in letzter Minute am Tag vorher durch die Firma Gala Bau. Wir waren überglücklich, und jetzt konnten am 24. April 2019 die Kartoffeln gesetzt werden:.

Auch hier half uns ein tatkräftiges Team der Geesthachter Werkstätten bei der Vorbereitung der Pflanzlöcher. Eine Kinder-Gruppe von der benachbarten Hachedeschule baute einen gespendeten Kompostbehälter zusammen und zwei Gruppen vom Kindergarten Worther Weg setzten die Kartoffeln. Es war alles ein bisschen improvisiert, aber es war schön, die Kinder zu beobachten, die die (allerdings noch wenigen) Regenwürmer freudig begrüßten. Zum Schluss wurde noch Wildblumensaat ausgebracht, die heute (9. Mai) auch schon die ersten grünen Spitzen zeigt. Von den Kartoffeln ist natürlich noch nichts zu sehen.

Nebenbei laufen auch noch die sehr zeitaufwändigen Werbeaktionen, die im Wesentlichen von unserer 1. Vorsitzenden betrieben werden. Bisweilen stellt sich auch ein Helfer ein, wie hier bei einer Pflanzenverkaufsaktion am Oberstadttreff.

Wir freuen uns, dass wir von vielen Menschen, Organisationen und Firmen (wie z.B. immer wieder von der Firma toom) unterstützt werden.

Unser Kartoffelfest

Am Sonntag, dem 25. August 2019, fand um den Garten herum das lang vorbereitete Kartoffelfest statt. Schon ab 10 Uhr wurde aufgebaut, wurden die Kartoffelpuffer vorbereitet, die Stände mit Kartoffeltüten, Getränken und Informationsmaterial bestückt. Und um 14 Uhr ging es dann los:

Das Wichtigste war natürlich die Kartoffelernte durch die Kinder. Die Kleinen waren begeistert dabei, – mit etwas Hilfe – mit bloßen Händen die Knollen aus der Erde zu holen. Sie durften die Ernte dann in ihre Papiertüten (gespendet vom Kartoffelhof Steffens) packen und sie stolz zu ihren Eltern tragen.

Natürlich war auch die örtliche Presse mit dabei, als die Kinder bei der Ernte waren. Auf ein schönes Photo muss man dann schon manchmal ein bisschen warten.

Die Kartoffeln, die das Garten-Team vorher schon geerntet hatte, wurden auch an interessierte Gäste abgegeben. Leider konnten wir die Fragen nach der Sorte nicht beantworten. Bei der Kartoffelsetz-Aktion durch die Kinder ging so einiges durcheinander. So gab es jeweils Überraschungstüten.

Das Eierlaufen gehörte früher zum Repertoire eines jeden Kinderfestes. Wer sein Ei auf dem Löffel heil ins Ziel brachte, bekam eine Belohnung. Bei uns wurden aus gegebenem Anlass die Eier natürlich durch Kartoffeln ersetzt. Der Spaß dabei war genauso groß.

Eine große Attraktion waren die Kartoffelpuffer, die Ehepaar Fick aus den vorher im Garten geernteten Kartoffeln briet. Die Vorbereitungen dazu waren sehr arbeitsintensiv, da der Teig vorher hergestellt werden musste und umfangreiche Hygiene-Vorschriften einzuhalten waren. Die Nachfrage war so groß, dass ständig eine Schlange von Verzehrwilligen anstand.

Kinder langweilen sich schnell. Abhilfe schaffte hierbei die Hüpfburg, die der Stadtjugenring uns zur Verfügung stellte. So konnten die Erwachsenen in Ruhe klönen (siehe oben!), bis ………… , ja, bis es wieder ein Wehwehchen zu beklagen gab oder eine kleine Streiterei zu schlichten …….

Insgesamt war es ein schönes Fest bei Sonnenschein und guter Stimmung. Natürlich hätte der Besuch besser sein können. Werbung haben wir wirklich reichlich gemacht, aber das gute Wetter, vor allem aber Temperaturen um die 30° haben viele wohl andere Ziele wählen lassen. Und dann gab es ja auch noch das Bergedorfer Stadtfest, mit dem wir nun wahrlich nicht mithalten konnten (und auch nicht wollten).

Die Nach-Saison

Es gab auch anschließend noch viele Kartoffeln zu ernten. Damit wurden vor allen Dingen diejenigen beschenkt, die uns in irgendeiner Weise geholfen hatten oder unterstützt hatten.

Dann kam der Herbst, und eine Spende von der Kreissparkasse musste bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Damit sollte der Zaun zum Knickwall hin realisiert werden, was dann auch im Dezember durch die Firma GALA-Bau umgesetzt wurde. Weitere beträchtliche Spenden gab es von den Rotariern und vom Inner Wheel Club. Auch einige Spenden von Privatpersonen halfen uns, Gartengerätschaften für Kinder und andere notwendige Materialien zu beschaffen.

Das Geld reichte auch noch dazu, den Zaun für eine Arealerweiterung Richtung Oberstadt-Treff in Eigenleistung zu bauen. Dabei half uns ein neues Mitglied der Projektgruppe besonders, der von Beruf Zimmermann ist und als Handwerker zielstrebig, exakt und mit dem Blick für das Wesentliche die Sache vorantrieb und das meiste dann auch im Alleingang fertigstellte.

Zu erwähnen wäre auch noch, dass die Firma Baum-Ringe uns Rindenmulch zur Verfügung stellte, mit denen wir die Wege befestigen konnten.

Und so sieht der Garten (Stand: 23. März 2020) aus:

Die ursprüngliche Fläche wurde geviertelt, sodass vier Gruppen jeweils ein Viertel bearbeiten können. Das sind zwei Gruppen von der Hachede-Schule nebenan und zwei Gruppen des Kindertagesstätte Worther Weg. Die Bertha-von-Suttner-Schule (BvS) hat Interesse an einer Zusammenarbeit. Über diese Schiene können wir möglicherweise einen Bauwagen als Geräteschuppen bekommen.

Aber dann kam CORONA und der vorübergehende Stillstand des Projektes.

Mal schauen, wann und wie es weitergeht ……